Die Blogosphäre spinnt wegen einer
Viral-Marketing-Spam-Aktion der Marke Calvin Klein. Beworben wird ein technosexuelles Parfum für verliebte Blogger. Ein riesen Bohei, und einige bringen das Argument ins Spiel, dass jede PR-Meldung gute PR ist, hauptsache das Produkt ist in aller Munde ... nun ja.
Jugendsprache treibt mir ja so einige Tränen in die Augen, aber technosexuell ist schlimmer - das jagt mir eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken, und meine Fußnägel muss ich mir auch schon wieder geradebiegen lassen.
Also für mich hat sich CK allein deswegen massiv disqualifiziert, und auch deren "Erwachsenenparfums" verschwinden damit endgültig aus meinem Blickfeld.
Aber zum Parfum an sich: Kalibriert eure Nasen! Und fallt nicht auf den billigen Scheiß in der Parfumerie-Kette von nebenan rein. Ihr werdet verarscht - zunehmend. Früher konnte ich noch durch die Parfumerie lustwandeln und hier und da tolle, feine Düfte entdecken, jeder irgendwie anders und reizvoll. Die Zeiten sind vorbei. Jedes neue Parfum das auf den Markt kommt riecht gleich scheisse, es gibt nur wenige Ausnahmen. Heute ist es so, dass wenn ich mal am Flughafen einen kleinen Spaziergang durch die Regale machen will, dies eher einem angewiderten Horrortrip gleicht. Das neue Zeug stinkt wie die Pest. Aufdringlich, immer gleich, technosexuell. Ich muss immer würgen.
Jeder kennt Davidoff Coolwater, wahrscheinlich eines der meistverkauften Parfums überhaupt - und eines der ekelhaftesten. Ich habe mir mal sagen lassen, dass die Herstellung dieses Duftes maximal billig ist. Dafür spricht, dass in jedem beliebigen Duschzeug dieser Duftstoff zu finden ist. Ich nenne ihn "blau", künstlich hergestellt, nicht zu vergleichen mit irgendwas, das tatsächlich aus der Erde wächst und Blüten treibt. Billig, unmännlich, ekelhaft.
Riech mal dran, präg Dir das ein, und wo Du "blau" rausriechen kannst, kannst Du sicher sein, dass Du gerade Scheissdreck riechst.
Zugegeben, es ist nicht einfach ein Parfum zu finden, das wirklich gut ist. Aber es gibt sie noch, die guten Parfumerien, wo man Produkte findet, die keinen berühmten Designernamen auf dem Etikett stehen haben. In so einem Laden kann man sogar erfahren, wo die Blüten wachsen, die man gerade riecht. Und diese Sinnes-Sensation kostet nichtmal wesentlich mehr Geld als der Designerscheiss, wo man hauptsächlich den Namen des Produktes bezahlt.
Also, lasst Euch nicht verarschen und schmückt Euch mit Blüten!