lebendiges
Der Kater hat eine sehr penetrante Art, morgens das Fußvolk zu wecken (Insider: penetrantes Arschloch :-)), Anm. der Red.). Er hüpft nicht wie eine normale Katze aufs Bett um auf sich aufmerksam zu machen - da könnte ihn ja jemand packen und eine Schmuseattacke auf ihn loslassen.
Nein, er trampelt. Er trampelt rein ins Schlafzimmer, unter dem Bett durch, in den großen Flur, wo er eine Runde dreht, ins Bad, ins Büro, zurück ins Schlafzimmer. Trampelt. Nötigenfalls mehrere Runden. Ein Geräusch, von dem man schonmal wahnsinnig werden kann.
Heute morgen schien er stinksauer zu sein - auf was auch immer, vielleicht hat ihm die Nachbarskatze wieder eine gelangt. Jedenfalls gab es einen Störfall im Bioreaktor. Ein Mega-Pups, der nachdem er es sich kurz an der Zimmerdecke gemütlich gemacht hat, in einem hochgiftigen Fallout abregnete und die obere Region des Hauses komplett verseuchte. Das Fußvolk wurde als Kollateralschaden in kauf genommen.
Schalten Sie auch nächste Woche wieder ein, wenn Sie Doktor Bob sagen hören: Wir brauchen einen neuen Luftfilter.
dove from above - 7. Dez, 07:36
Es ist schon lustig, über welche Suchstrings manche Leute hier im Blog landen. Gestern fragte jemand: "Welche Gefahren lauern in den Alpen?"
Ich kann mich zwar nicht erinnern, hier schonmal über die Alpen geschrieben zu haben, aber Wissensdurst gehört belohnt.
Also - die größte Gefahr, die mir je in den Alpen widerfahren ist, ist das Unterschätzen des Geländes, wenn man dort eine Radtour machen will.
Das war mal im Sommer in der Gegend rund um Garmisch. Eine ausgesprochen "flache" Tour sollte das sein, ca. 50 km lang.
50 Kilometer sind ja ein Witz für eine, die hauptsächlich im deutschen Mittelgebirge unterwegs ist. So dachte ich eben. Und freute mich auf eine sagenhaft schöne Radtour mit dem ein oder anderen Blick auf die Zugspitze und schön ebenen Gelände, weil das halt so ausgewiesen und von Einheimischen versprochen war. Zwischenstation am See, besser gehts ja gar nicht.
Niemand wies mich darauf hin, dass "ebenes Gelände" in den Alpen eben nicht gleichzusetzen ist mit dem, was man aus dem Mittelgebirge kennt. Und so ging es die ersten 35 km bergauf. Aber fies bergauf. Nämlich so, dass man gar nicht merken konnte, dass es eine Steigung gab. Subtil bis zum gehtnichtmehr. Man denkt, man fährt in der Ebene, steigt aber langsam (sehr langsam) und stetig immer höher und kapiert gar nicht, warum die Räder nicht laufen, bzw. die Beine sowas von schwach und Pudding sind.
Ich wollte jedenfalls sterben. Jeden Kilometer aufs neue. Im Restaurant am See war ich schon so durch, dass ich sogar den Krautsalat verschlang, in dem Kümmel drin war, und Kümmel ist für mich so ziemlich das schlimmste Gewürz, das je erfunden wurde - ICH HASSE KÜMMEL!
Nach der Mittagspause am See ging es nochmal 10 km bergauf, und ich war nur noch ein Häufchen Elend. Schmerzen im Hintern, in den Beinen, in den Armen und überall sonst. Haß auf die Alpen, die Landschaft, die Zugspitze und aufs Radfahren. Zum Glück kam dann eine lange Abfahrt, sonst wäre ich dem ein oder anderen Mitbürger an die Gurgel gegangen.
Das, mein lieber Google-Freund, ist das schlimmste, was mir so in den Alpen passiert ist. Abgesehen mal von der Nummer mit der schlimmen Silvesterfeier im Berchtesgadener Land, die ich hier aber diskret verschweigen werde.
:-))
dove from above - 5. Dez, 23:25
Als ich damals meinem Chef sagte, dass ich raus will, muss, dass die Firma nichts mehr für mich ist, alles Scheisse, alle blöd, ich alleine weitermachen will, selbständig, da meinte er: "Wenn Du unbedingt mehr Geld verdienen willst, mach doch." Irgendwie beleidigt. Das war so lächerlich - als wäre es mir je ums Geld gegangen. Es war der Job und die New Economy, die mich fertiggemacht haben. Ich wär da vor die Hunde gegangen, wäre ich geblieben.
Ich hab dann bei Null angefangen, bekam Überbrückungsgeld, das wirklich notwendig war - ohne wäre es nicht gegangen.
Ich reisse mir jetzt seit über drei Jahren den Arsch auf, mache gute Arbeit, bin immer fair. Ich denke bei meiner Arbeit nie über Geld nach. Ich mache Angebote mit normalen Stundensätzen. Berechne Zusatzaufwand, wenn nötig. Aber das ist immer Nebensache, nimmt mich nichtmal zu 5 Prozent in Anspruch. Und trotzdem - oder gerade weil Geld keine Rolle spielt, habe ich jetzt ein solides finanzielles Polster.
Als es anfing, dass plötzlich Geld da war, habe ich mir überlegt, was ich denn mal damit tun könnte. Wollte einfach mal eine größere Summe ausgeben, ohne ein schlechtes Gewissen dabei zu haben. Es wurden dann Wanderschuhe und ein Paar sehr ordentliche Socken dazu. Mehr ist mir nicht eingefallen - ich bin viel zu unkreativ im Geldausgeben. Aber ich wollte mich belohnen, mir was Gutes tun, dafür dass ich über drei Jahre lang oft bis zur Erschöpfung gearbeitet habe.
Da kam der Gedanke mit dem Auto. Ein Auto, das nur mir gehört. Eins das so klein ist wie ich und dazu noch schön aussieht. Ich fand den Gedanken, ein Prestigeobjekt zu besitzen, verwerflich und gleichzeitig faszinierend. Die Faszination hat dann gesiegt, und ich habe mich in die Idee reingesteigert, ein Mini Cabrio haben zu wollen. Ich habe lange mit mir gerungen, ob das geht. Ob nicht Bescheidenheit mir angemessener wäre.
Vorhin habe ich ihn abgeholt. Er ist rot, und er ist ein Traum!
Noch am Autohaus habe ich "Lost My Touch" von The Church eingeschaltet und die Bässe reingeknallt. Bin losgefahren und hab vor Freude geheult.
Und auf einmal war da die Erinnerung an meinen ehemaligen Chef und sein Sprüchlein vom Geld. Ich hab kurz überlegt, ob er vielleicht recht damit hatte, dass es mir immer nur ums Geld ging.
Hatte er nicht. Der nicht messbare Wert dessen, was ich mir hier geleistet habe ist so viel größer. Das hier ist meine Belohnung. Für jedes Wochenende arbeiten, für 24-Stunden Telefonbereitschaft, für Existenzangst, für morgens um sechs am Rechner sitzen, für nie wirklich abschalten können.
Gerade weiss ich sehr genau, warum ich das alles mache.
dove from above - 5. Dez, 22:17
Männerboxen kann ich mir nicht ansehen. Frauenboxen hat irgendwie was. Hab gerade Regina Halmich gesehen, wie sie ihren Titel verteidigt hat. Scheisse, ist das ein harter Sport!
Völlig unverständlich für mich, wie man seine ganze Schaffenskraft und Energie darauf verwenden kann, anderen Leuten so effizient wie möglich auf die Rübe zu donnern. Den eigenen Körper überlisten - ja - das kenne ich vom Radfahren. Aber Verletzungen und Schmerzen wie beim Boxen ... neee! Ich versteh's nicht. Angucken macht trotzdem Spaß. Warum eigentlich?
dove from above - 3. Dez, 23:23
... muß sie das mit so einem riesen Fatz machen, dass es mich umhaut?
dove from above - 1. Dez, 17:30
An die Bildredaktion
Leute, Ihr glaubt doch wohl nicht wirklich, dass ich bei dem Ding auch nur die Plastikfolie aussen abmache um einen Blick reinzuwerfen? Werfen ja, aber schnurstracks in den Mülleimer!
Sarah Connor vorne drauf geht gar nicht.
Da krieg ich Flecken! Echt jetzt!
dove from above - 30. Nov, 13:19
Gerade zum ersten Mal getestet: Ein Spinnenfänger aus dem Supermarkt. Und für gut befunden.
Grünes Kläppchen mit grünem Hebel aufmachen, über Spinne drüberstülpen, Kläppchen wieder zuschieben. Foto machen:
Spinne raustragen und im Garten absetzen. Karma-Punkte einheimsen :-))
dove from above - 29. Nov, 17:54
schafft es tatsächlich, dass ich mittwochs und samstags den Fernseher anschalte und "Deutschland sucht den Superstar" anschaue. Unglaublich. Diese fassungslose Lähmung jedesmal!
Das schönste am mit-dem-Schienbein-gegen-den-Tisch-rammen ist, wenn der Schmerz nachlässt.
Perfekte Zwillinge sind Assamtee mit Sahne. Und Mascarpone mit Eierlikör.
Ich werde nicht aufs Bloodhound Gang Konzert gehen. Bin ja schon froh, dass ich die Texte nicht verstehe.
Meine Duschwasser Temperatur läßt derzeit jeden Warmduscher vor Neid erblassen. Und natürlich jene im Münsterland, die keinen Strom haben. Keine Häme – beim nächsten Hochwasser trifft es wieder mich.
Ich habe immernoch keinen Adventskranz. Ich Schlunze.
Er: Es wär so schön, wenn du geil wärst!
Sie: Es wär so geil, wenn du schön wärst!
dove from above - 29. Nov, 13:45
Der Kater hat Angst vor diesem netten Schwein
und vor diesem putzigen kleinen Auto
Wenn ich ihm eins davon zeige, rennt er weg. Richtig weg. Raus. Wenn er dann wiederkommt, ist er zutiefst beleidigt. Der Herr Hasenfuß.
Neulich hat er eine lebendige Maus in die Küche geschleppt, fallen lassen und hat sich über seinen Fressnapf hergemacht. Das war sehr frech von ihm.
Eben kam er hier ins Büro und hat sich aufgeführt, als müsse er verhungern (aber elendig), wenn ich nicht sofort mit ihm in die Küche käme. Hab ich natürlich gemacht, lasse mir ja auf der Nase rumtanzen. Und er? Rennt schnurstracks durch die Küche, will gar nix fressen und setzt sich vor die Terrassentür mit einem herzzerreissenden "lass-mich-raus-miau".
Der hat eine Katzenklappe! Und ich hab das Bedürfnis, ihn einmal in die Benimmschule zu schicken. Aber leider gibt es sowas ja nicht für Katzen.
dove from above - 25. Nov, 15:44
Teneriffa ist zu recht ein Ferienparadies. Nicht weil es tolle Hotels oder tolle Strände gibt - wo komischerweise die meisten Urlauber ihre wertvolle Zeit verbringen. Diese Insel ist ein gigantisches Naturerlebnis, wenn man sich darauf einläßt.
Ich habe ein paar Tage gebraucht, bis nachts wieder Träume kamen. Bis meine Augen endlich nicht mehr "Himmel", "Baum" und "Stein" gesehen haben, sondern Gemälde, in die ich reinfallen konnte um darin zu fliegen. Tage die mir Abstand gegeben haben - vom ewigen Klingeln des Telefons und andauerndem Termindruck.
Auf dem Rückflug habe ich Afrika gesehen, Gibraltar und die im Sonnenuntergang verglühenden Alpen. Es ist legitim, Schönheit zu beweinen.
Jetzt bin ich angefüllt mit Wärme, Ruhe und Licht, fühle mich stark für die nächsten Wochen bis Weihnachten, wo ich das nächste Mal durchschnaufen darf.
Zu Hause ist es auch schön. Der Herbst riecht so gut. Vor allem ist hier der Kater. Der war verstört, als das Licht wieder anging. Jetzt ist er dankbar für jede Berührung und schnurrt schon, wenn ich ihn nur ansehe. Der kleine, warme Knopf.
Jetzt aber mal Wäsche waschen - the show must go on!
dove from above - 13. Nov, 13:37