lebendiges
Gestern war so ein Tag, den ich bis mittags mit Übersprungshandlungen verbrachte. Ich saß auf mindestens 8 Aufgaben, alle irgendwie dringend, und war nicht in der Lage auch nur eine davon zu beginnen. Stattdessen hab ich hier mal ein Teechen gekocht, da mal aus dem Fenster geschaut, bißchen rumgesurft, ein Liedchen gepfiffen, den Kater gegängelt, den Staub von der Lampe geputzt.
Immer wieder der Gedanke: Jetzt aber los. Nix. Ich war so unproduktiv, dass es weh tat.
Nach einigen Stunden habe ich es dann immerhin geschafft, meine Aufgaben alle auf einen Zettel zu schreiben. Mit Nummern davor, damit ich weiß, welche ich zuerst, und welche zuletzt erledingen muß. Das ging dann. Bis abends waren drei Aufgaben auf dem Zettel durchgestrichen.
Heute morgen habe ich zuerst den Wecker aus dem Bett geschmissen und dann nochmal vom Gutenachttischchen gefegt. Ich fange schon wieder an, Quatsch zu machen. Hoffentlich hört es auf, wenn ich nachher am Schreibtisch sitze.
Zum Glück ist da noch der Zettel von gestern ...
dove from above - 12. Jan, 07:24
Städtebauliches Konzept nennen sie das. Ich meine, man müßte hier noch den Claim "Unfug im Namen der Geldgierigen" dranhängen.
Unser Haus grenzt an eine Flußaue. Es hätte schon damals vor 30 Jahren nicht gebaut werden dürfen, denn dies ist eine der berühmten versiegelten Flächen, die man dafür verantwortlich machen kann, dass alle paar Jahre das Jammern über hochwasserüberflutete Häuser groß ist. Auch uns steht das noch bevor. Das nächste Hochwasser kommt – ganz sicher. Es gibt zwar einen Damm, aber früher oder später wird auch der nicht mehr ausreichen. Das wissen wir spätestens nach diversen Fluten der letzten Jahre, die alle Rekorde sprengten.
Jetzt ist es amtlich. Fünf Meter neben unserem Haus wird eine Reihenhaussiedlung gebaut. Mitten ins Hochwassergebiet, entlang der Aue. Im ersten Schritt 15 Gebäude auf engstem Raum. Kein Hof, kein Garten, langweilige Starenkästen von einem Bauträger hochgezogen. Kein Plattenbau – aber sowas in der Art.
In der Stadt haben diese Konzepte sicherlich eine Berechtigung. Aber das hier ist Dorf. Nie wollte ich in so einem Gebiet leben. Jetzt kriege ich es vor die Nase gesetzt.
Scheiße.

dove from above - 11. Jan, 09:02
Der Kater hat heute nacht mit der Kralle die Tüte Trockenfutter aufgeschlitzt und sich bedient. Ich bin ihm nichtmal böse – endlich hat der mal was Verbotenes gemacht, der
Youngster Hasenfuß.
Eat this:

dove from above - 10. Jan, 07:41
Und jedesmal wenn er kräht, denke ich, dass unser Nachbar gerade erstochen wird.
Kann das mal jemand abstellen?
dove from above - 6. Jan, 09:52
Ein neuer Eintrag in der Blogroll:
Guten Tag, N!
dove from above - 4. Jan, 20:09
Was Jenny eigentlich sagen wollte: Laufen ist gut für alles.
Kurz vor dem Jahreswechsel saß ich an der Heizung im Sessel, hatte es fein gemütlich. Der Kater machte es perfekt und schnurrte auf meinem Schoß. Genau der richtige Moment, um die Sinne schweifen zu lassen und mal zu überlegen, was das neue Jahr so bringen könnte.
Vertrauend auf meine Intuition ließ ich Bilder vor meinem geistigen Auge kommen und gehen. Ganz schnell und deutlich wurde klar: Ich werde laufen, rennen, tanzen. Lachend und mit viel Schwung. Ich habe das Bild verfeinert und geankert. So wird es sein.
Und so ist es. Den ersten Januar habe ich noch schlafend zugebracht und vom grandiosen Silverster-Menü geträumt. Am zweiten Tag ging es dann schon los. Ich habe Jobs abgearbeitet, die schon lange rumlagen und mir Bauchschmerzen gemacht haben. Habe mit Leuten geredet, wobei die Gespräche gehaltvoller waren als sonst so üblich. Bin strukturiert und sauber an neue Jobs rangegangen.
Am dritten Tag ein 10-Stunden-Workshop beim Kunden. Konstruktives Arbeiten, höchste Konzentration, kein Gemecker, alle Anwesenden lieb.
Heute ging es grad so weiter, es läuft, läuft, läuft. Sogar der Kater läßt sich die Wurmkur ohne Mullen und Knullen verabreichen. Friede, Freude, Eierkuchen.
Hello. My name's Forrest, Forrest Gump. You want a chocolate?
dove from above - 4. Jan, 19:02
Ihr lieben, es ist mal wieder Zeit für ein paar Zeilen. Ich habe ein paar sehr "reiche" Tage erlebt. Reich an netten Begegnungen und Momenten, voller Herzlichkeit und Ruhe. Ich wurde reich beschenkt, habe die Verwandtschaft besucht, Freunde getroffen, viel geredet, Ausfahrten mit dem Mini gemacht, leckeren Tee getrunken, gelesen, gelacht, geweint und schöne Anziehsachen geshoppt. Das Telefon ist jetzt schon seit einer Woche fast still - das ist das allerbeste an den Weihnachtsferien.
Für ein paar Momente habe ich mal wieder gemerkt, wie dünn das Eis ist, wenn man glücklich ist. Der Vater kam am Heiligabend mit einer Gesichtsrose und Ausfällen ins Krankenhaus. Das kann einem (besonders an so einem Tag) den Boden unter den Füßen wegreißen. Aber alles ist gut - 91 Nadeleinstiche und literweise Infusionen später geht er wieder den gewohnten Gang zwischen Sessel und Kühlschrank hin und her und genießt den häuslichen Frieden.
Der Kater hat jetzt auch keine Angst mehr vor unserem Weihnachtsbaum. Er nähert sich immerhin bis auf 2 Meter und betrachtet kritisch das Gebimmsel und Gekugel. Na warte, ich krieg ihn schon noch dazu, die ein oder andere Kugel kaputt zu machen, das hat letztes Jahr auch funktioniert.
Die Zutaten für das Silvestermenü sind gekauft. Es gibt ...
... Trommelwirbel ...
... Klare Steinpilzessenz mit weißem Portwein und Grießklößchen
... Feldsalat mit Mango und Hühnerbrust-Streifen
... Mozarella in Schinken gebraten auf Blattspinat
... Schweinelendchen in Calvados-Sahne-Soße mit Bandnudeln
... Mascarpone-Himbeergeist-Creme mit Himbeeren
Wer noch einen Tipp für ein feines Amuse Gueule für mich hat - immer her damit - ich brauche noch eine Idee.
Das neue Jahr kann kommen. Ich bin emotional und körperlich auf Standgas. Morgen nehme ich mir ein Stündchen Zeit zum Abschied nehmen und dann noch eins zum Pläne schmieden. Morgen um Mitternacht gibt es ein lautes "Signal To Noise" von Peter Gabriel in der Live-Version. Das wird grandios!
dove from above - 30. Dez, 18:35
Liebe Zimtsterne-Sucher,
hier im Blog ist die Hölle los, alle zwei Minuten ein Besucher, der die Zimsterne sucht.
Hier für Euch nochmal der Link: Bitteschön :-))
Viel Spaß!
dove from above - 29. Dez, 19:20
Mich triffts aber auch immer hart.
Ich sitze auf so einem winzigen Gästeklo bei Onkel und Tante und schaue AUSNAHMSWEISE mal nicht überall, ob irgendwo eine Spinne sitzt. Ich also da auf dem Klo, Kopf schwenkt nach links, genau neben meinem Gesicht: Spinne. Große Spinne. Grinst. Ich schreie, Hose hoch, renne, kreidebleich: Onkel, mach Spinne weg!
Ich lasse 10 Minuten lang das Kellerfenster auf. Eine Stunde später im Esszimmer über der Tür: Spinne. Verdammt groß. Größer als erlaubt! Meine Knie sinken ein, der Kater ganz aufgeregt. Der Mann holt die besonders große Campingtasse, schnappt Thekla, geht raus, ich hinterher, ein Mantra sprechend. 200 Meter, es müssen 200 Meter sein, noch ein Stück, bitte halte dich an die 200 Meter, ein Stück noch, bitte, weiter! Sonst kommt sie wieder - Spinnen sind ortstreu.
Ich mache die Terrassentür auf und will hinaustreten, da fällt sie runter. Eine sehr Große. Hier sind sie alle sehr groß - vielleicht liegt das an der ländlichen Gegend. Fast wäre sie auf meinem Kopf gelandet, ich habe den Lufthauch, den sie im Fall verursacht hat im Gesicht gespürt. Brechreiz, Herzklopfen, weiche Knie, schwarz vor Augen, Wut.
Wer keine Phobie hat, wird es nicht verstehen - ich knabbere an solchen Erlebnissen monatelang. Das mit der Terrassentür ist jetzt ungefähr 3 Monate her. Seitdem warte ich immer zehn Sekunden nach Öffnen der Tür, bis ich die Terrasse betrete. Wahrscheinlich wird sich das nie mehr ändern.
Die Heizung hier muss jeden Morgen an- und am Abend von Hand abgeschaltet werden. Dazu geht man in den Keller, öffnet die Tür des Heizungskellers, tritt einen Schritt nach vorn und bedient einen Knopf. Ich habe dort noch nie eine Spinne gesehen, aber ich weiß, dass sie da sind. Ich sterbe ein bis zweimal täglich tausend Tode.
Der elektrische Antrieb am Garagentor ist kaputt. Das Tor muß von Hand geöffnet werden. Dazu greift man unten an die Kante und schwingt es nach oben. Ist ja klar, was da an der Kante sitzt, oder? Ich greife also an den Rand des Tors, schiebe es nach oben und sehe, dass keine 2 cm neben meiner Hand eine große schwarze Kellerspinne sitzt. Das ist jetzt mindestens ein halbes Jahr her - seither habe ich das Garagentor nicht mehr geöffnet.
Jetzt aber die frohe Botschaft: Der P. installiert gerade einen neuen elektrischen Antrieb für das Garagentor. Das hat zwei Vorteile: Ich brauche keine Angst mehr vor dieser Kante zu haben, und ich kann die Garage immer von draussen betreten, ohne durch den Keller zu müssen. Vor der Garage ist nämlich ein winziger Abstellraum, durch den man durch muß. Da wohnen sie auch. Ich hasse diesen Raum.
Das Leben ist wieder ein bißchen einfacher für mich geworden, und ich werde die Fernbedienung fürs Garagentor hüten wie meinen Augapfel :-)
dove from above - 23. Dez, 19:31
einen Einkaufswagen über soeben frisch fallenden Schnee zu schieben und dabei glatte Schuhe anzuhaben, wobei der Weg abschüssig ist, der Wagen einen linksdrall hat und das Auto rechts steht.
dove from above - 19. Dez, 17:36