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Ich habe mir gerade Harley Davidson Stiefel bestellt, muss wohl endgültig bekloppt geworden sein :-)) *kicher*
Endlich so ein Sonntag, an dem ich auf der Terrasse ein Sonnenbad nehme. Meine Füße sind ganz schwarz vom barfußlaufen, ich rieche wie ein Tag am Meer.
Den IPod auf den Ohren, butterweich bin ich. Seit ich operiert wurde und damit nicht mehr rennen durfte, habe ich keine Musik mehr gehört. Jetzt liege ich hier in meinem Liegestuhl und kann meine Beine kaum stillhalten, Musik hören und rennen gehört für mich einfach zusammen. Ich darf aber nicht rennen. Das quält mich. Ich glaube ich tus trotzdem, heute abend oder morgen. Mal so ein paar Minuten wenigstens. In zwei Wochen komme ich wieder unters Messer, bis dahin muss ich doch wenigstens ein bißchen Muskulatur in den Beinen aufgebaut haben.
Ich wurde in den letzten Tagen häufig gefragt, wie das denn so sei mit der Gebärmutter. Ob es mir nicht wehtue, keine Kinder mehr bekommen zu können. Ich antworte stets mit nein, einen Kinderwunsch hatte ich noch nie. Seit klar ist, dass ich keine Kinder bekommen werde, ist meine Wahrnehmung nochmals geschärft. Ich schaue viel und intensiv zu, wenn ich Kinder mit ihren Eltern sehe, beobachte die kleinen Menschen und horche in mich hinein ob sich nicht vielleicht doch so etwas wie Bedauern regt. Tut es nicht.
Viele Eltern sagen, Kinder machen einen anderen Menschen aus einem. Wer keine Kinder hat, hat den Ernst und Sinn des Lebens nicht begriffen. Kinderlosen fehlt die wichtigste Erfahrung, die zum Menschsein dazu gehört. Ich glaube ihnen das ohne auch nur ansatzweise zu wissen, was sie meinen - woher soll ich es auch wissen.
Trotzdem denke ich, es gibt so viele Erfahrungen, die bereits einen "anderen" Menschen aus mir gemacht haben und noch machen werden. Welche Kriterien müssen erfüllt sein, um ein reiches, ausgefülltes Leben zu leben? Eine schwere Krankheit überstehen? Ein Leben retten? Einen geliebten Menschen pflegen? Einen See durchschwimmen? Mit dem Fallschirm springen? Ein Tier töten um es zu essen? Einen Berg besteigen? Gott begegnen? Wer setzt den Maßstab? Wer bestimmt, was ein lebenswertes Leben ausmacht?
Kinderkriegen ist was Großes. Liebevolle Erdenbürger aus ihnen zu machen ist noch viel größer. Ich habe beschlossen, diese Herausforderung nicht anzunehmen, dafür die anderen, die sie sich mir stellen. Eine Lebenserfahrung wird mir fehlen, dafür werde ich andere haben.
Ich habe in den letzten Wochen auch mit Frauen sprechen können, die sich wie ich gegen Kinder entschieden haben. Denen bin ich dankbar für ihre Offenheit, denn wie sich für mich herausgestellt hat, ist es ein Tabuthema. Das hat etwas anrüchiges. Da werden Nasen gerümpft und abschätzige Statements abgegeben, man gerät in Rechtfertigungsdruck. Es tut gut zu wissen, dass das nicht nur mir so geht.
