Donnerstag, 3. Mai 2007

übergeschnappt

Heute ist wieder so einer. So ein Tag. An dem alles und nix geht.

Meine erste gute Tat heute morgen um halb sieben: schlafend an den Rechner gekrochen, Tracking-Number eingetippt: Ihr Paket hat um 6.25 Uhr Depot 70 verlassen. Jaaaa! Mein Handy ist auf dem Weg zu mir! Ich purzeltaumel die Treppe runter und die Kaffeemaschine brüht mir mein Morgengold. Das Leben ist schön.

Ich checke (noch frohlockend) meine Mails. Kundin schickt Korrekturen. Nein, nicht eine halbe Stunde wie geplant. Ein halber Tag. Aber zackig bitteschön. Laune im Keller. Massive Konzentrationsstörungen wegen immer wiederkehrendem Drang am Fenster nach dem Paketauto zu linsen. Nix passiert. Wo bleibt eigentlich heute die Sonne? Weltschmerz schleicht sich an. Gepaart mit einer mittelgroßen Portion Zorn und Hunger.

Tiefkühlpizza um zehn.

Besser.

Endlich! Paket kommt. Paketbote eine echte Schnitte, mir Hüpft das Herz im Doppeltakt und ich reiße den Karton auf. Fingernagel abgebrochen, EGAL! Nehm ich Skalpell, kurz in die Fingerkuppe gesteckt, auch EGAL! Mein Handy ist da!

Korrekturen noch nicht fertig, auch EGAL, ich bin multitaskingfähig. Stecke SIM-Karte rein. Stecke Akku rein. Stecke Speicherkarte rein. Mache Handy an: Bitte legen Sie Ihre SIM-Karte ein.

BUAAHHHH!

Falschrum. Jetzt muss erst der Akku wieder raus. Geht nicht. Ich drücke und ziehe und knirsche und es knackt im Gerät, mittlerweile 75% meiner Fingernägel eingebüßt, ich knallrot vor Zorn und sehe aus wie eine gerupfte Vogelscheuche.

Durchatmen. Käffchen und Zigarettchen auf der Terasse, bißchen den Vögeln beim zwitschern zuhören. Einen gekonnten Griff anwenden, Konzentration und hupps ist der Akku draussen.

Jetzt die SIM-Karte. Die steckt fest. Ist nichts zu machen. Wieder: ich drücke und ziehe und das Mistding bewegt sich keinen Millimeter. Wozu hat man einen Erste-Hife-Koffer? Genau, um falschrum reingesteckte SIM-Karten aus Handys rauszuoperieren. Her mit der Pinzette und raus das Teil. Klappt.

Schnell Korrekturen fertig machen. Dann Handy bewundern. Alles schön. Der Tag rumpelt weiter vor sich hin und her zwischen "alles so schön bunt hier" und "ihr könnt mich alle mal" - ja, ich krieg dann demnächst wieder meine Tage - bis ich beschließe rennen zu gehen.

Schlechte Idee. Nach 500 Metern rast mein Puls irgendwo da oben jenseits von Gut und Böse und meine Beine drohen jeden Moment in Wadenkrämpfe überzuschnappen. Das halte ich eine halbe Stunde durch, falle zur Haustür rein und will mich nur noch in mein Strickzeug verkriechen und Serien gucken. Kommt heute abend was im Fernsehen?

Und jetzt weiter mit Runaway von Jamiroquai.

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