Neues vom Krankenhaus-Schlumpf

"Ich habe gerade eine Beruhigungstablette bekommen. Das Zeug ist total geil! Ich muss dauernd kichern!" *kräääääh*

Die Schwester: "Das will ich auch!" Vier Mitarbeiter des OP-Teams stehen um mich rum und gucken mich an wie ein Alien. Ich grinse zurück. Die Anästhesistin sagt: "Da kommt ja mein Schätzchen!" Ich: "Hurra!"

Ich bekomme eine Nadel in den Rücken. Meine Beine werden taub, man schiebt mich in den OP. Der ist blau. Ich sage: Das ist ja total geil hier!" Ich schlafe.

Und erwache sanft. Liege warm unter doppelten Laken und man erkundigt sich nach meinen Schmerzen, die behutsam weggespritzt werden. Meine Beine kann ich nicht bewegen. Liege in meinem Bett, komplett rasiert und überall blau angemalt. Die Schwester: "Frau H. - sie sehen aus wie ein Schlumpf."

Abends bewege ich meine Beine wieder. Schmerzen kommen angeschlichen. Ich darf mich nicht aufrichten. Nadel im Rücken. Bekomme nichts zu trinken, eine Infusion nach der anderen, sonst nur ein Spray, das meinen Mund etwas benetzt. Alle paar Minuten raunze ich den Pfleger an, habe so Durst!

Die Nacht ist eine Expedition nach innen. Schmerzen, Schmerzen, an Schlaf nicht zu denken. Durst! Den Finger ständig auf dem roten Knopf. Keine Nierenschale da? Kotz ich eben auf den Boden. Eine Lektion in Demut.

Am Morgen bekomme ich Tee. Will ich nicht, will gar nichts, nur dass die Schmerzen aufhören. Bin kaum ansprechbar. Die Schmerzmittel machen mich endlich müde, die Infusionen schwemmen mich auf, die Metamorphose zum Schlumpf ist perfekt. Ich schaffe drei Teelöffel Apfelbrei. Die Nacht in fiebrigem Wahn, jede Minute dehnt sich zur Stunde, die Waldarbeiterin neben mir sägt gewaltige Schneisen.

Gegen Morgen bin ich plötzlich klar. Schnappe mir vorsichtig den Beutel mit meinem Blaseninhalt und gehe ins Badezimmer. Die da im Spiegel hat seit fast drei Tagen nichts gegessen und sieht auch so aus. Ich trage ein gelbes Nachthemd von Mutti. Da sind drei lachende Zitronen drauf.

Zum Frühstück gibts Kaffee, ich denke "feist!" und bin wieder da. Ab ins Bad und weg mit der Schlumpf-Farbe!

Es geht aufwärts, rapide! Ich will heim. Am Tag 4 nach der OP sagt die Ärztin zur bösen Schwester die mich unbedingt dabehalten will: "Was soll ich denn machen? Da sitzt das blühende Leben!"

Heute ist Tag 5, ich sitze zu Hause auf meinem Balkon in der Sonne. Bin mal eben in Schlumpfhausen gewesen. War kein Spaziergang, eine Notwendigkeit. Wird einsortiert unter: Wieder was gelernt und zum Glück ist es vorbei. Jetzt wird wieder nach vorne geguckt.
frau k. - 26. Aug, 20:22

gutes Schlußwort!

iguana - 29. Aug, 17:01

Schön zu lesen, dass es Dir gut geht! Wir sollten mal wieder essen/trinken gehen, wir vier!

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