Sesselpups

Vor vier Jahren war ich auf dem Höhepunkt meiner sportlichen Leistungsfähigkeit. Nach einem Jahr Training mit dem Mountainbike fuhr ich relativ locker 100 Kilometer am Stück und war an den Beinen so muskelbepackt, dass ich Schwierigkeiten hatte, den Reissverschluss meiner Winterstiefel zu schließen.

Bis vor zwei Jahren wohnte ich in der Stadt. Da ging ich viel zu Fuß und fuhr weiter Fahrrad, wenn auch nicht mehr so intensiv. Seit zwei Jahren aber verstaubt das Rad in der Garage bei den Spinnen und ich laufe auch nirgendwo hin. Ausser manchmal am Wochenende ein bißchen wandern. Ich bin also ein echt fußlahmes Sesselpups. Null Muskel, null Ausdauer.

Nu hab ich gehört, Sport hilft bei PMS. Aber man muss ja nicht alles ausprobieren, also hab ich das mal gelassen.

Heute war mal wieder hormoneller Großalarm mit Stimmungsschwankungen von hier bis Down Under. Alles dabei, was das PMS so aufregend macht. Dann der Anruf einer Kollegin ... mal wieder ein Fall von "ich habs doch gleich gesagt". Ich: EXPLODIERT. So innerlich. Ich habe gezittert und gebebt vor Wut, hätte jemanden verprügeln können. Und wollte gleichzeitig in die Knie gehen oder mir eine Wolldecke über den Kopf ziehen.

Wie in Trance hab ich mir die Jogginghose geschnappt, Turnschuhe angezogen, den IPod auf die Ohren und raus. RAUS! LAUFEN! Und bin gelaufen und gelaufen. Eine große Runde. Und auf allen Vieren hier wieder angekrochen. Achduscheisse, war das anstrengend!

Endorphine! Jawoll, es hat geholfen. Die Wut ist weg, mein Gemüt einigermaßen besänftigt. Dafür werde ich morgen den schlimmsten Muskelkater meines Lebens haben - es fängt bereits an.

Gar nicht mal so schlecht, das mit dem Sport. Ich glaub, ich mach das jetzt öfter.
frau k. - 23. Aug, 09:40

deswegen fahr ich jetzt gleich mal mit dem Fahrrad in die Stadt ;-)

dove from above - 23. Aug, 19:16

richtig so!

Jawoll! Grüße in die Heimat!
N. - 23. Aug, 18:27

Irgendwo habe ich mal gelesen, PMS sei ein Phänomen, das man nur "bei uns" kennt. Es gehöre in den Kreis von kulturspezifischen (eingebildeter?) Krankheiten, die andere Gesellschaften/Volksgruppen aber gar nicht kennen. Beispielsweise gäbe es auf irgendeiner Insel im Südpazifik die Vorstellung, dass man stirbt, wenn man sich ins Wasser begibt. Das passiert bei den Leuten aus unerklärlichen Gründen dann tatsächlich. (Leider habe ich beim schnellen Googeln nichts mehr dazu gefunden.)
Seit dem habe ich keine weiteren Probleme mehr in der Richtung.

dove from above - 23. Aug, 19:14

Legendäre Kratzbürstigkeit

Wart mal ab, bis Du in meinem Alter bist – bis dahin hast Du es Dir auch erfolgreich eingebildet ;-)

Aber stimmt schon, irgendeinen Haken hat das. Die Schulmedizin behauptet ja mittlerweile, es sei pathologisch. Das leuchtet ein, denn so kann man schön viel Geld damit verdienen. Aber wirkliche Ursachen hat man noch nicht gefunden.

Bei mir fing das vor drei Jahren schlagartig an. Ich hatte vorher nie Probleme, nichtmal die üblichen Unterleibsschmerzen. Jetzt werden die psychischen Beschwerden immer heftiger und langanhaltender und ich schiebe es tatsächlich auf zu viel Arbeit, zu wenig Bewegung und Abwechslung, zu ungesunde Ernährung. Irgendein Ungleichgewicht.

Dafür, dass sie eingebildet ist, ist meine kratzbürstigkeit heute legendär!

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