Betriebsausflug

Weil meine eigenen Betriebsausflüge (als Freiberuflerin) immer so langweilig sind und meistens in einer einsamen Shopping-Tour enden, die mir kein Chef der Welt zahlt, war ich am Freitag auf einen Betriebsausflug eingeladen. Es ging nach Paderborn auf die Driving Range, Golf lernen.

Meine erste Assoziation war "ups" gefolgt von "na ja" mit einem Anflug von "hm". Golf ist doch was für alte Leute, Snobs, Spießer und Angeber. Außerdem die Sportart mit der höchsten Todesrate - man stirbt dabei eines natürliches Todes. Aber immerhin gab es Schnittchen und Cola.

Meine anfängliche Skepsis hat sich schnell in Luft aufgelöst. Abschlag üben ist total geil. Man holt mit dem Schläger ziemlich weit aus und schlägt mit unglaublicher Geschwindigkeit auf den Ball. Wenn der wegfliegt macht das Plopp und man freut sich sehr. Wenn man stattdessen den Schläger in den Boden kracht, tut das ziemlich weh, wenn man daneben haut, tut das auch sehr weh. Und überhaupt, wenn man 100 Bälle geschlagen hat, tut einem alles weh, und man kann keinen einzigen Ball mehr schlagen, ohne den Schläger hinterherzuschmeissen, weil man keine Kraft mehr hat.

Manchmal flog der Ball besonders toll, wenn ich mich auf den Schlag gut vorbereitet hab. Kurzer Probeschlag in die Luft, Konzentration, Ball angucken, Konzentration, Ziel angucken, Konzentration, Bewegung nochmal in Gedanken durchgehen, Konzentration, vornehmen beim Schlagen nur auf den Ball zu gucken, Konzentration, Ball schlagen, dabei Mantra (Coca Cola) sprechen. Ab die Sau.

Und manchmal hab ich mich einfach nur hingestellt und das Ding durchgezogen, und der Ball ist genauso geil geflogen wie mit meditativer Einstimmung.

Werde ich beizeiten mal noch wissenschaftlich erörtern, warum das so ist.

Wenn man schonmal in Paderborn ist, muß man auch ins Museum gehen. Dort gibt es das weltgrößte Computermuseum - unser zweiter Programmpunkt. Sehr beeindruckend, aber zu anstrengend, wenn bereits zwei Stunden nach Ablegen des Golfschlägers der Muskelkater durchbricht.

Ich habe eine echte Enigma gesehen, es aber bedauert, dass man kein Schemelchen vor die Vitrine gestellt hat, denn mit meinen 1,60 Meter konnte ich nicht von oben draufgucken. Sehr unlöblich, liebe Museumsdirektion - eine Enigma stellt man einfach nicht so hoch, denn die wollen auch kleine Leute sehen.

Im Museum gelernt, dass man diese großen Drehtüren, wo man zu dritt oder zu viert in eins von drei Kämmerchen gehen muß und dann mit der Türgeschwindigkeit mitgehen muß - dass diese Türen gefährlich sind und es gar nichts nützt, wenn der rote Knopf auf der anderen Seite draussen angebracht ist (auch Monstersätze müssen mal sein). Der Fuß vom Kollegen ist noch dran, ich hoffe, der psychische Schaden hält sich auch in Grenzen.

Das war ein schöner Tag. Was danach kam würde Sie, meine lieben Leser nur langweilen, denn es besteht hauptsächlich aus meinem Wehklagen und Jammern und Weinen über meine schmerzenden Muskeln an Stellen, die nie ein Mensch zuvor ... undsoweiter, Sie wissen ja ...

Dove from Above

The guests have been greeted, the stars are now seated





User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

NEU
. . . Es geht weiter, und zwar hier: http://www.ozelotte.de . . .
dove from above - 12. Aug, 06:39
For everything there...
Mein Vater dachte, es sei ein Herzinfarkt. Er kam...
dove from above - 19. Apr, 15:28
Wie ich meinen Lieblingssport...
Letzten Sommer wurde nebenan ein Haus gebaut. Der...
dove from above - 16. Apr, 17:22
Ich bin wieder da
Vor 4 Jahren habe ich das letzte Mal hier geschrieben. Vorhin...
dove from above - 15. Apr, 19:00
Gaga
Vorhin beim Ausdauersport sah ich ein schwarzes Lamm,...
dove from above - 17. Jul, 21:30

Gelesen

Aktueller Ohrwurm


 

kostenloser Counter